Erste Hilfe - Teil I

Wer kennt es nicht? Manchmal streiken die digitalen Helferlein oder scheinen mit dem sprichwörtlich linken Fuß in den Tag gestartet zu sein. Statt des Mauszeigers kreist beim Computer fröhlich der "Ausgelastet"-Kringel und beim Mac rotiert das Regenbogen-Karussell. Hier ein paar einfache Tipps, mit denen man manche Probleme selbst lösen kann. Ich schreibe in diesem Post von "Computer". Das lässt sich aber auf Mac und oft auch auf mobile Geräte übertragen.

Szenario 1: Der PC läuft, aber - obwohl gerade noch alles gut war - kommt er nicht in die Pötte. Jeder Klick zieht eine Gedenksekunde nach sich. Was tun?

  • Abwarten und Tee trinken! Damit das Gerät tut, was es soll, laufen immer wieder Hintergrundprozesse. Der Virenscanner und das Betriebssystem machen Updates. Die Suchoption schaut, ob es was Neues auf der Platte gibt. Der Browser überprüft die Add-Ons. Lauter Dinge, die praktisch sind und die man oft nicht merkt, weil genug Leistung übrig ist. Aber ab und an treffen verschiedene - auch intensive - Hintergrundprozesse aufeinander und dann kann es mal sein, dass z.B. der Computer eine Minute braucht, bis er wieder Zeit für Anfragen des Nutzers oder der Nutzerin hat. Nichts hilft da weniger, wie alle vorhandenen Knöpfe zu drücken und wild Programme zu öffnen und zu schließen.
    Ein Indiz, dass der Computer gerade beschäftigt ist, ist die Festplattenleuchte. Ob Notebook oder Desktop-Rechner, meist leuchtet oder flackert ein Lichtlein, wenn auf die Festplatte zugegriffen wird. Ist dies der Fall, ist der Computer nicht abgestürzt, sondern beschäftigt. Also kurz abwarten und bei Interesse Tee trinken. Dann geht dieses Leistungstief am schnellsten vorbei.

Szenario 2: Der PC läuft, aber manches funktioniert nicht.

  • Einfach mal Neustarten! Beim PC-Start werden sehr viele Prozesse abgearbeitet und entsprechend Dateien geladen. Vielleicht werden auch noch neue Updates fertig installiert. Die Bauteile werden erkannt und die Treiber geladen. Eigentlich toll, dass das fast immer funktioniert. Doch manchmal nimmt eine Tätigkeit der anderen die Vorfahrt und ein Fehler entsteht. Im schlimmsten Fall stürzt der Rechner ab, im besseren Fall sieht alles recht normal aus, aber trotzdem tauchen bei manchen Dingen Fehlermeldungen auf oder Programme öffnen sich nicht.
    Dann einfach nochmal neustarten. Vielleicht ist dann das quertreibende Update erledigt oder die Prozesse halten wieder die internen Regeln ein und alles sortiert sich so, wie es eben funktioniert.
  • Ein abgestürztes Programm schließen! Es kann auch sein, dass das Betriebssystem einwandfrei läuft, aber ein Programm abgestürzt ist. Das Fenster reagiert dann vielleicht nicht mehr oder das Programm lässt sich nicht mehr korrekt beenden. Hier hilft bei Windows der Taskmanager. Dieser lässt sich mit dem "Affengriff" erreichen: mit der linken Hand die STRG- und die ALT-Taste gedrückt halten und dann mit rechts die Entf(ernen)-Taste antippen, die sich in dem Tastenblock über den Pfeiltasten befindet. Ein anderer Weg ist bei Windows 7 ein Rechts-Klick in den leeren Bereich der Start-Leiste. Hier kann dann "Taskmanager starten" ausgewählt werden.
    Der Taskmanager hat verschiedene Funktionen: Bei Leistung kann man sehen, wie die Ressourcen des Computers ausgelastet werden. Für das Schließen eines hängenden Programmes ist die Registerkarte "Anwendungen" die Richtige. Hier werden alle laufenden Programme aufgeführt. In der Statusspalte sieht man, ob das Programm noch ausgeführt wird oder nicht. Diese Anzeige stimmt nicht immer. Wenn aber hier steht, dass das Programm nicht reagiert, dann hängt es auf jeden Fall. Zum Beenden eines nicht mehr funktionierenden Programmes einfach auf den Eintrag klicken und den Button "Task beenden" drücken. Dieser Vorgang kann einen Moment dauern. Anschließend kann das Programm neu gestartet werden. Nicht Gespeichertes ist dann leider meist verloren.
  • USB-Gerät ausstecken und einstecken! Wenn der Drucker oder ein anderes USB-Gerät nicht korrekt funktioniert, kann es sein, dass bei der Erkennung ein Fehler entstand. Dieser Fehler kann dann auch die Leistung und Stabilität des Systems verschlechtern. USB-Geräte werden beim System-Start oder beim Einschalten des Computers automatisch erkannt und die Treiber entsprechend geladen. Passiert hier ein Fehler, taucht das Gerät vielleicht nicht als angeschlossen auf oder funktioniert nicht korrekt. Hier lohnt es sich oft, den USB-Stecker rauszuziehen, kurz zu warten und wieder einzustecken. Der Computer erkennt das USB-Gerät dann von Neuem, wenn nicht so viele Prozesse aktiv sind wie beim Systemstart, und oft klappt es dann. 

ACHTUNG: Wenn der Fehler sich so nicht beheben lässt, wenn das Fehlerbild sich verschlimmert, wenn mechanische Geräusche aus dem Computer kommen, dann ist Vorsicht geboten, damit sich der Fehler nicht verschlimmert oder ein totaler Datenverlust droht. Vielleicht hat sich auch ein Virus eingeschlichen oder ein Bauteil ist defekt. Gerade bei einer defekten Festplatte kann sich der Schaden deutlich vergrößern, wenn man den Computer länger als nötig laufen lässt. Bei mechanischen Geräuschen sollte man eine Fachfirma konsultieren. Ansonsten auch mal den Virenscanner laufen lassen.

Vorschau: Was man noch tun kann, wenn gerade scheinbar nichts mehr geht, lesen Sie im zweiten Teil der "Ersten Hilfe" in wenigen Wochen.

PS: Ironie des Schicksals: Pünktlich zur Netzmarginalie hat sich mein Notebook in Wohlgefallen aufgelöst. Wie passend.

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Johannes Keller

Johannes Keller ist Pfarrer und war von Januar 2012 bis Februar 2015 für Vernetzte Kirche tätig, bevor er sich wieder der Gemeindearbeit zuwendete. In der Abteilung beschäftigte er sich mit den Musterwebsites, Evangelische Termine, e-wie-evangelisch und Social Media. Hier im Blog schrieb er zu den allgemeineren Themen des Computeralltages.