Browserverlauf löschen

Sie checken ihre Mails auf einem fremden Computer oder im Internet-Café. Ein Virenscanner ist auf dem Gerät drauf, aber trotzdem möchten Sie möglichst wenige Spuren hinterlassen, die Rückschlüsse auf Ihre besuchten Seiten oder gar Anmeldedaten zulassen. Dann sollten Sie unbedingt den Browserverlauf am Ende Ihrer Surfrunde löschen.

Während es Sie durchs Internet treibt, legt Ihr Browser einige Daten ab, um Ihnen das Surfen angenehmer zu machen. Der Browser merkt sich Ihre Suchanfragen, die besuchten Seiten, er legt Cookies ab, um die ein oder andere Information zu speichern. Website-Daten werden lokal zwischengespeichert, um nicht ständig die gleichen Daten neu aus dem Netz zu ziehen, die so lokal schon verfügbar sind. Vielleicht ist auch aktiviert, dass Formulardaten gespeichert werden sollen, damit man nicht immer wieder die gleichen Daten eintippen muss. Oder Sie nützen den Browser auch als Schlüsselbund, um Ihre Passwörter nicht im Kopf haben und ständig neu eintippen zu müssen.

All dies sind praktische Helferlein, um flüssig durchs Netz zu navigieren. Aber auf einem fremden Computer möchte man natürlich nicht alle Infos hinterlegen. Ein Abspeichern des Passwortes würde ich ergo niemals auf einem fremden PC zulassen.

Doch auch auf dem heimischen PC macht es Sinn, die Cookies und Website-Daten regelmäßig zu löschen. Dies vermeidet Datenmüll und schafft ein Stück mehr Sicherheit. Die Formulardaten und Passwörter kann man zuhause ja hinterlegen, wenn man ein Master-Passwort für den Schlüsselbund benutzt. Aber besonders nach Online-Banking empfiehlt es sich den Browserverlauf samt aller Website-Daten und Cookies zu löschen. Denn durch manche Sicherheitslücke gab es die Möglichkeit mit Schadsoftware auf diese Daten zuzugreifen und so Stück für Stück die digitale Identität zu entlarven. Hat man dann eine Mail-Adresse und ein Passwort, dann kann - gerade bei Mehrfachverwendung von Passwörtern - von hier aus eine Reise durch die Accounts beginnen.

Inzwischen bieten die großen Browser durchgängig "Privates Browsen" oder Inkognito-Modi an, da diese aber teils bei jeder Sitzung von Hand angeschaltet werden müssen, macht es Sinn, die generellen Browserverlaufeinstellungen etwas engmaschiger einzustellen (z.B. bei jedem Schließen Verlauf löschen) und besonders nach sensiblen Tätigkeiten wie Online-Banking lieber einmal zu oft die Browsing-Einstellungen zu überprüfen und ggf. von Hand zu löschen.

Die entsprechende Menüeinstellung zum Leeren des Browserverlaufs findet sich je nach Browser und Version an unterschiedlichen Stellen. Fast immer funktioniert aber eine einfache Tastenkombination: Shift + STRG + Entf. Wenn Sie diese drei Tasten gleichzeitig drücken, dann öffnet sich bei den aktuellen Versionen von Firefox, Chrome und Internet Explorer sofort das entsprechende Fenster. Hier können Sie aussuchen, was Sie nicht löschen wollen. Und beim Rest: weg damit.

PS: Wenn Sie mal Anzeigefehler auf einer öfter besuchten Website sehen, kann dies auch am Browserverlauf liegen. Nimmt der Browser eine ältere, gleichnamige Datei aus dem lokalen Cache und nicht die neuere Version aus dem Netz, dann kann es zu Fehlern kommen. Noch ein Grund, den Browserverlauf nicht zum Archiv Ihrer Internetgeschichte werden zu lassen.

 

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Johannes Keller

Johannes Keller ist Pfarrer und war von Januar 2012 bis Februar 2015 für Vernetzte Kirche tätig, bevor er sich wieder der Gemeindearbeit zuwendete. In der Abteilung beschäftigte er sich mit den Musterwebsites, Evangelische Termine, e-wie-evangelisch und Social Media. Hier im Blog schrieb er zu den allgemeineren Themen des Computeralltages.