Soll ich Urlaubsbilder posten?

Ende der Woche beginnen auch in Bayern endlich die Sommerferien. Endlich Urlaub und nichts wie raus aus dem Alltag daheim. Wir freuen uns übermäßig, endlich in die Ferne zu reisen und uns in die kühlende Brandung zu stürzen. Auf einsamen Wegen zu wandern. In einer Strandbar unter den Sternen zu tanzen. Mitten im Busch den Ruf der Wildnis zu genießen. Die Alpen mit dem Fahrrad zu überqueren. An lauschigen Sommerabenden in schicken Restaurants zu speisen. Sonnenuntergang über Berggipfeln. Pilgern auf dem Jakobsweg. Wie es uns gefällt.

Und es gefällt uns, unsere Lieben daheim daran teilhaben zu lassen. Zuhause bloggten wir Urlaubstipps und jetzt checken wir in der Airport Lounge oder kommunizieren über mobile Dienste, ob wir gerade in unserer Lieblingsstrandbar oder -berghütte sind. Fotografieren die schönsten Sehenswürdigkeiten und posten diese auf Facebook. Twittern, dass wir die nächsten vier Wochen mit der ganzen Familie am Strand faulenzen.

Aber Vorsicht! Nicht nur NSA & Co. lesen gerne mit. Leichtsinnige Social-Media-Beiträge liefern nämlich immer öfter auch Einbrechern die passenden Informationen. Dazu brauchen wir in sozialen Netzwerken nicht einmal unsere vollständige Anschrift veröffentlichen. Ein Klarname, besonders bei nicht ganz alltäglichen Namen, reicht oft aus. Wenn dann noch ein Herkunftsort angegeben ist, kommt man mit Telefonbuch und Googlesuche schon ziemlich weit. Und schon lässt sich via Google Streetview sehr einfach unser trautes aber urlaubsbedingt leerstehendes Heim auspähen. Aber nicht nur dann. Denn wenn wir die Ortungsdienste in unserem Smartphone nicht deaktivieren bzw. einschränken, lässt sich genau unser Aufenthalt verfolgen und der Ort an dem wir ein Foto aufgenommen und öffentlich gepostet haben.

Deshalb sollte man vor seiner nächsten Reise nicht nur die Nachbarn den Briefkasten vorm Überquellen leeren lassen, sondern sich auch gut überlegen, was man wann und wie öffentlich über soziale Netzwerke verbreitet. Es hilft, sich einfach mal in die umgekehrte Rolle hineinzuversetzen. Was könnte diese Information einem als Einbrecher bringen? Ferienerinnerungen kann man z.B. auch gut noch nach dem Urlaub mit seiner Timeline und dann am besten nur mit seinen Freunden teilen. In den Einstellungen seines Smartphones sollte man den Ortungsdienst nur aktivieren, wenn man ihn wirklich braucht und unbedingt beschränken, wofür man ihn tatsächlich braucht. Z.B. für die Karten. Auf die Ortsangaben von Statusmeldungen verzichten. Und muss ich außerhalb der Ferien wirklich mein technisches Hightech-Equipment und mein schickes Eigenheim fotografieren und posten? Damit jeder weiß, was es bei mir zu holen gibt?
Es soll übrigens auch besonders clevere Leute geben, die Wochen vor den Ferien plötzlich Fotos von ihrem bodybuildinggestärkten und kampfkunsterprobten Cousin und dessen Pitbull posten, die gemeinsam in der Ferienzeit das Haus hüten werden. Wer's glaubt, wird selig.

Wie auch immer. Eigentlich ist der Urlaub doch auch mal eine ganz gute Gelegenheit, diesen ganzen Kram einfach mal abzustellen, oder?

Ob in der Ferne oder daheim, wir wünschen Ihnen eine wunderbare und erholsame Ferienzeit!

 PS: Unser Büro ist in den Ferien natürlich wochentags besetzt wie üblich.

Linktipps:
Als Exkurs eine nette Geschichte über ein im Urlaub verlorenes Smartphone.
Postings aus dem Urlaub locken Einbrecher an.
Urlaubsgrüße an Einbrecher

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Nicola Rössert

Nicola Rössert arbeitet seit Juli 2011 als Projektmanagerin bei Vernetzte Kirche. Neben diversen kommunikativen und administrativen Aufgaben ist sie vor allem für die Kinderseite kirche-entdecken.de sowie die weite Welt der Social Media zuständig und berät das Kirche-Entdecken-Maskottchen @kira_elster_official in Sachen Instagram. In unserem Blog schreibt Nicola Rössert zu Themen rund um das Web 2.0. und immer wieder auch darüber, warum gute und sichere Internetangeboten für Kinder wichtig sind.